Wenn eine Immobilie verkauft werden soll, sind es oft die Nachbarn, die sich als Erste mit scheinbarem Kaufinteresse für das Haus oder die Wohnung melden.
Die Gründe können vielfältig sein. Sie können sich ihre Nachbarn nun selbst aussuchen, die eigene Wohnung kann vergrössert werden, die Kinder und Enkel bleiben in der Nachbarschaft.
„Welch ein Glück“ denkt sich der Eigentümer.
So einfach kommt man dann aber doch nicht zusammen.
Der Nachbar muss sich erst einmal informieren, hat Preise aus vergangen Zeiten und ‚was man so in der Nachbarschaft redet‘ im Kopf. Die Immobilie muss besichtigt und mögliche Baumaßnahmen geprüft werden. Die Finanzierungszusage lässt auf sich warten, das dauert nun einmal.
Der Eigentümer hat Verständnis und ist geduldig und es vergehen Wochen, der Umzug rückt näher und der Eigentümer gerät unter Druck.
Der Nachbar spürt, dass er in einer günstigen Verhandlungsposition ist.
Es wird ein niedriger Verkaufspreis angeboten und die Kaufentscheidung abhängig von diversen Bedingungen gemacht. Schliesslich wird, wie so oft, zu einem niedrigen Preis verkauft.
Ein ortskundiger und erfahrener Makler lässt sich hiervon nicht beirren. Konkurrenz belebt das Geschäft.
Melden sich Nachbarn beim Eigentümer, dann ist das durchaus positiv. Jedoch sollte der Verkäufer die eigenen Interessen wahren. Das Ziel sind möglichst viele reale Kaufinteressenten, denn nur so wird der beste Preis erzielt.
Auch wenn der Nachbar den geforderten Kaufpreis akzeptiert, sollte er sich bewusst sein, nicht der einzige Interessent zu sein. Der Nachbar hat kein Anrecht auf einen Sonderpreis. Insbesondere, da er spezielle Gründe hat, genau diese Immobilie zu kaufen. Deshalb könnte dem Nachbarn diese Immobilie mehr wert sein.
Viele Eigentümer möchten ihre guten nachbarschaftlichen Beziehungen nicht gefährden.
Da macht es Sinn, einen unparteiischen Makler zu beauftragen. Dieser verkauft dann auch gerne an den Nachbarn, jedoch zur Zufriedenheit aller Parteien.